Digital is everything?

Bei aller Panikmache, die tradierten Mediakanäle würden nicht mehr funktionieren, bestehen derzeit noch keine großen Probleme, Kampagnen über klassische Kanäle mit ausreichender Awareness auszustatten. Als Awareness Treiber ist Digital mit Blick auf die zur Verfügung stehenden Flächen, die unzureichende Qualität und die Fülle an Reaktanzen, die sich in der hohen und weiter steigenden Zahl an Ad Blockern bemerkbar macht, nur sehr bedingt geeignet. Banner- und Bewegtbildkampagnen verfolgen aber in vielen Fällen genau diese Zielsetzung.

Wie wichtig ist Interaktion?

Ein wesentlicher Unterschied zu den klassischen Medien besteht in der Möglichkeit eines Rückkanals, kurz: Interaktion. Aus Sicht eines Werbungtreibenden ohne POS im Internet kann Interaktion bei Zielsetzungen wichtig sein, die zum Beispiel auf das Ende des klassischen Purchase Funnels abzielen und wird vor allem den sozialen Medien als Charaktermerkmal zugeschrieben. Ein Blick auf die heute erzielten Interaktionsraten belegt aber ganz klar: Konsumenten möchten nicht mit einer Marke interagieren. Es scheint, Interaktion im Rahmen von Produktwerbung ist für viele nicht der richtige Weg. Nur weil etwas theoretisch geht, muss es praktisch nicht immer das richtige sein.

Betrachten wir den derzeit größten Player Facebook, hat dieser sich aus Mediasicht mittlerweile zum nahezu reinen Paidanbieter entwickelt. Das ist wenig kritisch wenn planerisch nun die gleichen Benchmarks angelegt werden, wie bei jeder anderen Paid-Platzierung auch. Oftmals wird Facebook aber noch unter dem Aspekt „Social-Media“ betrieben. Facebook-Strategien, die immer noch auf organische Reichweite und Interaktion ausgelegt sind, sollten überdacht werden. Und auch als Paid-Anbieter hat Facebook mit vielen Qualitätsdefiziten zu kämpfen: Beispielsweise trotz vermeintlich hoher Datenqualität funktioniert auch bei Facebook Targeting mehr schlecht als recht.

Die Nutzung als Servicekanal

Bleibt aus Unternehmenssicht noch die Option einer Nutzung als Servicekanal. Man kann darüber streiten ob es schlau ist, seinen Servicekanal stark von einem Drittanbieter abhängig zu machen. Aber selbst an der Stelle scheitern viele: Wenn mich das teuer bezahlte Communitymanagement Montags fragt wie mein Wochenende war und mich Mittwochs auf meine Facebookbeschwerde hin an eine Hotline verwiest, dann läuft etwas schief.

Gelassenerer Umgang wünschenswert

Man kann ohne nennenswerte Digital-Investments und Social Media zur wertvollsten Marke der Welt aufsteigen. Die Rede ist natürlich von Apple. Warum? Weil man ein gutes Produkt hat. Und weil man exzellente Markenarbeit betreibt, die den Nerv trifft. Natürlich, reden wir aus Sicht eines FMCGler über unterschiedliche Kategorien – high interest vs. low interest. Dennoch sind Denkanstösse und Inspiration durchaus zulässig. Und im Übrigen: Wenn man sich die Laptop Regale im Media Markt anschaut, fühlt man sich stark an das Kühlregal im Supermarkt erinnert.

Ein Blick auf den Media-Mix der Jahre 2011 – 2014 verrät: Selbst Amazon als unbestrittener E-Commerce Pionier stützt seine Markenarbeit medial vor allem auf die klassischen Medien. Hierzu bedarf es keines weiteren Kommentars.

Ein gelassenerer Umgang mit digitalen Themen scheint daher angebracht und wünschenswert.

Wo drückt der Schuh denn nun?

Die Medienlandschaft ist im Wandel. Aber schon seit jeher: Viele kennen den Song „Video killed the radio star“. Nun, Radio ist immer noch da. – Heute ist es die Digitalisierung, die ebenfalls am System rüttelt. Man könnte heute „Digital killed the Magazine Star“ singen. Und natürlich hat Digital zu einer Verschiebung bei der Printnutzung geführt. Wir sehen aber auch, dass sich die Printnutzungsdauern zwischenzeitlich eingependelt haben.

Werbefinanziertes Fernsehen verliert an Effektivität

Schauen wir auf TV: Zunächst einmal macht es die sich immer weiter fragmentierende Senderlandschaft immer schwieriger Reichweiten einzusammeln. Und dann sind es Player wie Youtube oder Netflix die für eine weitere Eruption der TV Reichweiten sorgen. Letztere produzieren obendrein noch hochwertigen Content und verändern die Art und Weise wie Bewegtbildcontent konsumiert wird. Stichwort: Binge Watching.

Es ist daher wenig überraschend, dass wir im linearen TV signifikante Reichweitenverluste erleben. Einer eigenen Analyse zufolge ist in den immer noch sehr bedeutenden werberelevanten Zielgruppen (u. a. HHF 20 – 49 Jahre) 2014 vs. 2011 ca. 10% bis 15% an Nettoreichweite verloren gegangen. Gleichzeitig sind die Kosten um denselben Faktor gestiegen. Ein Verlust bei der linearen TV Reichweite bedeutet aber nicht, dass TV nicht mehr konsumiert wird. Die Reichweite wird von dem jetzigen Mess-Panel nur nicht mehr erfasst. Das ist auch weniger problematisch. Irritierender ist, dass Netflix & Co. derzeit nicht werberelevant sind, da es schlicht keine Werbemöglichkeiten gibt. Und natürlich sind die Reichweiten dort aktuell noch überschaubar. Hält die Dynamik weiter an, wird das eher früher als später zum Problem. Auch wenn das manche TV Häuser gerne klein reden.

Es ist das werbefinanzierte TV was im Hinblick auf Werbeschaltungen zusehends ineffektiv und gleichzeitig ineffizienter wird. Das ist ein Unterschied und übrigens ein Trend, der nicht erst mit der Digitalisierung begonnen hat, sondern bereits mit der Erfindung der Fernbedienung eingesetzt hat, zumindest was die Effektivität betrifft. Was bedeutet das für unsere Mediapläne ist die Frage die man stellen muss.

Ist digital die Lösung?

Schauen wir genauer hin: In den USA werden 96% der Bewegtbildinhalte nach wie vor auf dem regulären TV Screen konsumiert. Diese Zahl bezieht sich auf die Sehdauer pro Woche. Mit Blick auf die Marktentwicklung in den USA kann man unterstellen, dass das Level in Deutschland mindestens auf einem ähnlichen Niveau ist. Das klingt beruhigend. Und doch muss man sich mit der Frage beschäftigen, wie die Verluste bei der Effektivität kompensiert werden können.

Ja, nahezu jeder Mensch in allen Altersklassen ist heutzutage online. Die Frage ist doch: Wie steht es um die Empfänglichkeit für Werbebotschaften? Jemand der an der Bushaltestelle wartet, wird sich kaum durch einen komplexen Registrierungsprozess für die Eröffnung eines Girokontos quälen, nur weil ein Mobile-Banner ihn dazu auffordert. Agenturen raten aber häufig hierzu. Das oftmals einzige Argument: Weil alle Leute nun mit Smartphones unterwegs sind. Das greift zu kurz.

Noch kein Land in Sicht

Fassen wir zusammen: 50% aller Banner waren nie sichtbar. Jeder zweite Klick geschieht versehentlich. Klickraten sind trotz dem unterirdisch. 7 von 10.000 Personen ist keine Interaktion. Und auch Pre-rolls sehen sich mit den bekannten Qualitätsdefiziten konfrontiert. Inkrementelle Reichweite kann immer noch niemand seriös messen usw. usf. – Wir sind noch weit von einer Lösung entfernt. Über Targeting, Ad Fraud und Transparenz wurde an der Stelle noch gar nicht gesprochen.

Richtig: Auch bei Print weiß man nicht, ob der Leser überhaupt bis zur Anzeige blättert. Und über die Reichweitenerhebung in TV kann man ebenfalls streiten. Dennoch ist es absurd, Defizite des einen Mediums mit denen des anderen zu rechtfertigen.

Marketing- und Mediaansätze sollten grundsätzlich gechallenged werden

Digital wird häufig als das Allheilmittel dargestellt. Vieles ist aber noch gar nicht empirisch belegt und es wird viel Glaube verkauft. Und grundsätzlich: Ist Targeting wirklich schlauer als eine breite Zielgruppenansprache? Wenn man nur mit seinen Heavy Usern kommuniziert, welche Wachstumspotentiale ergeben sich dann?

Es ist ratsam, generell unsere Marketing- und Mediaansätze zu challengen. Byron Sharp, hat in seinem Buch viele als etabliert geltende Marketingweisheiten als zumindest diskussionswürdig entlarvt. Seine Auflistung klassischer Marketingfehler kann ich anhand eigener Beobachtungen häufig nachvollziehen. Dies stellt uns vor neue Herausforderungen und erfordert an einigen Stellen ein Umdenken. Das sich das auf die Kommunikationsplanung auswirken muss, liegt auf der Hand.

Offener Brief zur Dmexco 2016

Dieser Artikel wurde zuerst am 01.09.2016 auf der Webseite der W&V veröffentlicht.

Liebe Agenturen und Vermarkter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die dmexco steht an.

In den letzten Tagen sind zahlreiche Einladungen ins Haus geflattert. Einladungen zu „inspirierenden Treffen“, „Meinungsaustauschen“, „Technologie-Präsentationen“ und vor allem – fast ein bisschen Vintage – zu tollen geselligen Events. Ja Mensch! Leider bin ich derzeit auf unbestimmte Zeit verreist. Zumindest, was die dmexco angeht.

Im Grunde bin ich dabei komplett aligned mit dem Motto der diesjährigen Veranstaltung: „Digital is everything – not every thing is digital“. Genau, „nichts ersetzt die reale Welt – nichts das persönliche Erlebnis“, heißt es von den Machern der Messe. Vielen Dank für den Reminder, ich bin dann mal weg.

Die Zeiten, in denen ich meine berufliche und private Planung in chirurgischer Präzision um die dmexco herum gebaut habe, sind vorbei.

Ja, ich bin vom Glauben abgefallen. Das Credo, die dmexco – oder besser irgendeiner der Aussteller – würde unser Business endlich voranbringen, ist verstummt. Ohne „digital“ geht nichts mehr? Aha. Da haben wir bei Müller aber mächtig Sahne, dass wir es ohne 20% Digitalshare soweit gebracht haben. Digital is everything? No, it´s not. Gute Kommunikation is everything for every thing! Und die beginnt bitte schön immer noch mit einer guten Idee, gefolgt von einer guten Kreation und endet mit einem guten Mediaplan. Daran hat sich auch im digitalen Zeitalter nichts geändert.

Ich erspare mir dieses Jahr das Geschwafel von „data drives value“ oder wie „my customer engagement meinen company value increasen kann“. Was meinen „company value“ tatsächlich voranbringt? Die eingesparten Reisekosten.

Das einzige, was die dmexco bei mir seit Jahren vorantreibt, ist ein böser Hang-over am Morgen nach der Party bei den „Online Marketing Popstars“. Rock ´n´ Roll ist das schon lange nicht mehr. Eher Fahrstuhlmusik. Ansonsten bleibt da nicht viel. Außer dem Unbehagen mit Blick auf die wirklich wichtigen Dinge, die man alternativ hätte unternehmen können.

Sollte nun der Eindruck entstanden sein, es ginge hier um ein weiteres pauschales Agentur-, Vermarkter-, Kollegen- oder Digital-Bashing: Das ist nicht meine Intention. Noch weniger diskreditiere ich die geschätzten Kollegen und Kolleginnen in den verschiedenen Gremien, allen voran dem OWM, für ihren unermüdlichen und wertvollen Einsatz, sich der Probleme in der digitalen Medialandschaft anzunehmen! Und ich stelle auch nicht in Frage, dass einige Marken – meistens die üblichen Verdächtigen – gute Erfahrungen machen. Die Frage ist doch, was eine gute Erfahrung ist, sprich: Woran messe ich gute Erfahrungen? Das muss jeder für sich entscheiden.

Wir bei Müller machen nach unseren Qualitätsmaßstäben keine guten Erfahrungen. Deshalb sind wir nicht Mitglied im Club der digitalen Big Spender. Stimmt schon, wir können echt manchmal schwierig sein und man kann uns bestimmt auch so manches nachsagen. Aber Ignoranz oder chronische Verweigerungshaltung gehören nicht zu unseren Assets. Die bisherigen Strategien und Konzepte haben uns – mal euphemistisch ausgedrückt – bisher nicht überzeugen können, oder hätten, schlimmer noch, nachweislich den „company value decreast“. Ja genau, de-creast. Gutes Mediabudget vernichtet. Frag‘ doch mal die Agentur oder den Vermarkter, ob sie sich am Erfolg messen lassen möchten. Sehr erhellend. Sich mit dem Kunden das Risiko bei  Dienstleistungen und Produkten, deren Wirkungsnachweis häufig noch zu erbringen ist, teilen?  Och nöööö du. Der Glaube ans eigene Produkt gone with the wind.

Da ist es doch erfrischend zu lesen, dass der größte Werbekunde der Welt dann mittlerweile auch erkannt hat, dass Targeting nicht funktioniert. Ja was bitte hat denn da so lange gedauert? Spannend in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie eine Abverkaufsconversion von Facebook Ads für einen FMCGler ohne POS im Internet seriös und isoliert gemessen werden kann. Hände hoch, wer das Rezept kennt. Niemand? Komisch.

Und es wird noch besser: Kaum reklamiert P&G das Targeting, merkt bereits der erste schlaue Strategieberater an, Streuverluste seien häufig Streugewinne. Hoppla, das ging jetzt ein wenig schnell. Bedeutet das etwa, die bisher bezahlten Targetingaufschläge dienten nicht der Minimierung von Streuverlusten, sondern der Maximierung der Streugewinne? Ernsthaft?

Seit Jahren ist das Geheule um das digitale „Bordell“, mit seinen regelmäßig beklagten, vermeintlich mafiösen Strukturen, dem ganzen angeblichen Lug und Betrug, groß. „Heul‘ leise, Chantal“, sage ich nur. Seit Jahren wird geredet, gefachsimpelt und beim zehnten Vodka Tonic stellt dann auch der ein oder andere vermeintlich überzeugte Digitalmacher und -entscheider fest, „supergeil“ ist „everything“ dann doch nicht. Vielleicht sind diese „Rockstar-“, sorry: Popstar-Gelage doch nicht so schlecht. Schade, möchte sich doch in der Regel am nächsten Morgen keiner mehr so recht erinnern. Und so geht die Party Jahr für Jahr weiter. Täglich grüßt das Murmeltier.

Seit Jahren ähneln sich die Themen. Immer und immer wieder das gleiche Gewäsch: 2013 – „Turning Visions into reality“, gähn. 2014 – „Entering new Dimensions“, würg. 2015 – „Bridging Worlds“, ich möchte von der Brücke kotzen. Jetzt wo ich es so schreibe, das Motto 2013 klang tatsächlich vielversprechend.

Dabei könnte das Motto so einfach sein: „Digital is everything? – Is every banner visible?“ Mir fällt da bestimmt auch noch was Passendes zum Social Media „Bordell“ ein, das seit neustem ja Influencer Marketing heißt. Wie wäre es mal mit einem zielführenden und ehrlichen Motto? Die hunderttausenden von Manntagen, die voll creative dafür aufgewendet werden, sich zu überlegen, wie man für die Messe die Fahrstuhlmusik zur Rockhymne pimpt, ohne dass es einer merken soll, könnte man auch für echte Inhalte verwenden. Ein Motto muss her, das alle verpflichten würde, mehr als nur Lippenbekenntnisse abzugeben. Bestenfalls würde es dazu führen, dass der ein oder andere Sandburgenbauer, Verzeihung, selbsternannte Marktführer, sich Sorgen um sein Geschäftsmodell machen müsste. Eine erfrischende Vorstellung.

Hatten wir doch alles schon, mag man jetzt denken. Und wir reden doch schon seit Jahren über 50:1 und 80:1 etc etc. By the way, meines Erachtens sowieso der völlig falsche Ansatz. In Print würde sich ja auch keiner auf die Diskussion einlassen, zu akzeptieren, wenn wir mal die halbe Seite der Anzeige rausreißen. Aber immerhin. Ich weiß, Sichtbarkeit bedeutet auch nicht Sichtbarkeitsdauer und am wenigsten Aufmerksamkeit. Und – Himmel Herrgott, ja! – vergleichen kann man das alles ja auch nicht. Aber irgendwie werde ich trotzdem das Gefühl nicht los, dass das doch alles irgendwie zusammenhängt. Und überhaupt, wo wir schon dabei sind: Gelten etablierte Planungsstandards in der digitalen Welt nicht? 2,3 GRP in TV zu machen ist Schwachsinn, machste die digital, ist das ok. Reichweite, OTS? Nur für analoge Medien wichtig. „’Türlich, ‚türlich, sicher Dicker, ‚türlich, ‚türlich – alles klar“, summt es mir im Kopf.

Haben wir ja im Prinzip alles schon durch. Und trotzdem werfen viele Werbekunden gutes Mediageld weiterhin in den digitalen Hochofen. Die Beweggründe kann ich nur erahnen. Ist halt fancy. Oder das Budget muss halt weg. Regelmäßig ist das larmoyante Genörgel vieler Werbekunden groß. Nach Konvergenzwährung. Mehr Qualität. Transparenz. Jahr für Jahr gelobt die Branche Besserung. Jahr für Jahr verändert sich nichts.

Außer, dass es immer schlimmer wird. Da dreht dann jemand immer am Lautstärkeregler im Fahrstuhl. Erst waren es Banner. Dann In-Stream, weil TV angeblich nicht mehr funktioniert. Dann brauchten wir Fans. Interaktion! Plötzlich brauchten wir Mediageld. Weil die Interaktion doch nicht so geil funzt wie versprochen. Und das lag nicht immer nur am Algorithmus. Dann fingen alle an mit – tataaaaaa – Contentmarketing. Das ist jetzt zwar gemein, aber selbstverliebte Marketingfuzzis produzieren, meistens für viel Geld, größtenteils Schwachsinn, der keine Sau interessiert. Ich geb’s ja zu: Haben wir auch mal ausprobiert. Machen wir jetzt nicht mehr. Jetzt sind es Influencer. Die wir teils fürstlich dafür bezahlen, dass Sie ihren 5.000.000 Followern,  von denen keiner so genau weiß, wer die eigentlich sind, heute noch mal schnell erzählen, wie mega hammer stark der neue Joghurt mit der Ecke schmeckt. Und morgen der Keksriegel. Und übermorgen die Tütensuppe. Very authentic. Woohoo. Swag. Wie blöd sind wir eigentlich?

Sollte jetzt der Eindruck entstanden sein, ich hielte mich selbst für das Maß aller Dinge: Tue ich nicht. Aber ich erkenne gute Ideen. Auch schlechte.

Es ist so klar wie die vorgestern vom Influencer getestete Kloßbrühe: So lange wir nicht beginnen, uns wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, wir weiterhin – häufig unreflektiert – dem digitalen Wahn verfallen, Agenturen ihrem Beratungsauftrag immer seltener gerecht werden,  wir keine ernsthaften und empfindlichen Konsequenzen ziehen, den Mut aufbringen, den desolaten Zuständen der Branche wirklich ernsthaft und nachhaltig den Kampf anzusagen, solange wird sich nichts ändern. Punkt. Bis einer weinen muss, quasi. Oder irgendwann mal das Budget ausgeht oder die Jahr für Jahr dahinschmelzenden TV Reichweiten (man beachte: Die Reichweiten schmelzen. Die Kosten wachsen) tatsächlich nicht mehr ausreichen.

Bis dahin mache ich mir Gedanken über gute und unique Kommunikation, bei der wir zugegebener Maßen auch schon mal besser waren. Und über eine smarte Kommunikations- und Mediastrategie. Über schlaue TV Ansätze. Plakat, Radio, Kino, Print und ja, auch digital.

In der Südsee, nicht in Köln.

Sonnige Grüße

Christian Meyer
Senior Media Manager Europe/
Head of Digital

müller media & service ag

 

Kurzprofil/-vita:

Die Unternehmensgruppe Theo Müller ist ein international im Lebensmittelbereich agierendes Familienunternehmen mit über 27.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 6,5 Milliarden Euro. Das Gesamtunternehmen umfasst Aktivitäten und zahlreiche starke Marken in den Geschäftsbereichen Molkerei, Feinkost und Dienstleistungen sowie im Filialgeschäft.

Die müller media & service ag ist Teil der Unternehmensgruppe Theo Müller. Aufgabe ist es, die Media-Investitionen der Konzerntöchter zu optimieren. Als Senior Media Manager Europe und Head of Digital verantwortet Christian Meyer in Deutschland einen Jahresetat von rund 100 Millionen Euro.